Zusätzlich zu den Kerncurricula gibt das hessische Kultusministerium „Leitfäden“ in den einzelnen Fächern aus. Diese sollen den Lehrer bei der Umsetzung des Kerncurriculums „unterstützen und begleiten“.
Das ist merkwürdig, denn normalerweise sollte ein Lehrplan aus sich heraus verständlich sein. Wenn ein Lehrplan die Inhalte und Lernziele präzise beschreibt, sollte der Lehrer aufgrund seiner beruflichen Befähigung in der Lage sein, daraus entsprechende Unterrichts- stunden aufzubauen.
Wir schauen uns jetzt den Leitfaden für das Fach
Mathematik an. Auf Seite 10 heißt es:
Um Kompetenzen zu entwickeln, ist die formative, fördernde Beurteilung der Leistungen von Schülerinnen und Schülern von besonderer Bedeutung, weil sie orientierend und stärkend im Lernprozess wirkt, Fehler erlaubt sind und keine ‚schlechte Note‘ daraus folgt. Fehler sind Fenster in Lernprozessen: Sie bieten Ansatzpunkte für die individuelle Förderung. Diese setzt an den Stärken der Lernenden an.