Kurzmitteilung

Ineffizienz

Zur Ineffizienz der modern-pädagogischen Methoden wollen wir erst gar keine großen Worte verlieren.

Wir stellen unseren Lesern einfach eine Aufgabe:

Finden Sie einen Inhalt, der sich mit einer modern-pädagogischen Methode effizienter vermitteln läßt als im klassischen Unterricht.

Kurzmitteilung

Kerncurriculum Deutsch

Wir sind auch Eltern von Kindern und sprechen daher heute mal aus der Elternsicht.

Wir würden gern erfahren, was unsere Kinder im Fach Deutsch lernen. Also werfen wir einen Blick ins Kerncurriculum und finden auf Seite 18:

Die Lernenden können

  • Gesprächsregeln in Orientierung an den Gesprächsformen beachten

Unsere Kinder sollen Regeln lernen. Das hört sich zunächst einmal gut an.

Jetzt wollen wir natürlich wissen, welche Regeln unsere Kinder lernen sollen, und schauen weiter (Seite 23):

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Scheinkonkretisierung

Kapitel 6 des Kerncurriculums Politik und Wirtschaft gibt eine Aufzählung von „Kompetenzerwartungen“ zu den einzelnen „Kompetenzbereichen“. Es handelt sich nur um eine scheinbare Konkretisierung.

Unter „Handlungskompetenz“ auf Seite 23 finden wir:

Die Lernenden können

    […]

  • undemokratisches Verhalten erkennen und Möglichkeiten der Abwehr verfassungsfeindlicher Positionen und von Fremdenfeindlichkeit in Diskussionen formulieren, sich mit Möglichkeiten des Engagements auseinandersetzen und ein historisches Beispiel hiermit in Verbindung bringen

Was fällt auf?

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Vergleichbarkeit

Wie wir in der letzten Sitzung festgestellt haben, ist die Klassenarbeit die einzige Form der Leistungsbewertung, die alle notwendigen Grundsätze erfüllt.

Alle erhalten die gleichen Aufgaben, und es wird bei allen der gleiche Bewertungsmaßstab angewendet.

Dies gewährleistet zunächst nur die Gleichbehandlung innerhalb der Klasse. Eine landesweite Vergleichbarkeit ist damit noch nicht gegeben.

Wenn der Lehrer sich am Klassendurchschnitt orientiert, dann hängt die Note eines Schülers davon ab, in welcher Klasse er sich zufällig befindet. Für ein und dieselbe Leistung erhält er in einer schlechten Klasse eine bessere Note als in einer guten Klasse.

Es ist daher notwendig, landesweite Richtlinien für die Konzeption und Bewertung der Arbeiten festzuschreiben.

Lehrpläne müssen zu jeder Unterrichtseinheit neben den verbindlichen Inhalten auch Angaben enthalten, welche Aufgabenarten zu stellen, wie sie zu gewichten und wo die Notengrenzen zu ziehen sind.

Nur so ist eine landesweite Vergleichbarkeit gewährleistet.
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Bewertungsformen

Wir untersuchen jetzt die verschiedenen in den Schulen gängigen Formen der Leistungsbewertung auf Vereinbarkeit mit den vorgenannten Grundsätzen.

Klassenarbeit

In der Klassenarbeit liegt die Leistung jedes Schülers schriftlich vor. Darauf kann ein objektiver Bewertungsmaßstab angewendet werden.
Objektivität \/

Jeder hat die gleichen Aufgaben. Auf alle Arbeiten kann der gleiche Bewertungsmaßstab angewendet werden.
Gleichbehandlung \/

Soweit geeignete Aufgaben gestellt werden, gibt die Arbeit die beim Schüler vorhandenen Fachkenntnisse wieder.
Validität \/

Die Arbeit wird unter Aufsicht von den Schülern persönlich angefertigt.
Persönlichkeit \/

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Grundsätze

Noten können ihren Zweck nur dann erfüllen, wenn bestimmte Grundsätze bei ihrer Vergabe beachtet werden.

Objektivität

Eine Note hat nur dann Aussagekraft, wenn sie der Leistung nach einem objektiven Maßstab zugeordnet worden ist.

Geht das subjektive Empfinden des Lehrers mit ein, dann hat die Note keinen Aussagegehalt mehr.

Gleichbehandlung

Noten sind nur dann vergleichbar, wenn die Leistungen unter gleichen Bedingungen erbracht und bewertet worden sind.

Alle müssen die gleichen oder zumindest gleichartige Aufgaben bearbeiten. Die Bewertung erfolgt nach einem einheitlichen Maßstab.

Validität

Die Note soll Aufschluß über die Kenntnisse und Fähigkeiten im jeweiligen Fach geben. Die Lösbarkeit der Aufgaben darf nicht von besonderen Kenntnissen aus anderen Fächern abhängen.

Persönlichkeit

Die Leistung ist persönlich zu erbringen. Das ist eine Selbstverständlichkeit, denn es soll die Leistung des Schülers bewertet werden, und nicht die Leistung von anderen.

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Zweck der Noten

Verschiedene Berufe erfordern unterschiedliche Kenntnisse in den einzelnen Fächern.

Ein Informatiker benötigt sehr gute mathematische Fähigkeiten, ein Journalist gute Sprachkenntnisse usw.

Die Note soll Auskunft darüber geben, wie stark die Fähigkeiten des Schülers in den einzelnen Fächern ausgeprägt sind.

Sie soll nicht nur kennzeichnen, wer über für die Allgemeinbildung ausreichende (4) Kenntnisse verfügt, sondern auch, ob er durchschnittliche (3), überdurchschnittliche (2) oder besonders herausragende (1) Fähigkeiten in dem jeweiligen Fach besitzt.

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Nichts neues

Kompetenzen zu fördern, ist nichts neues. Dies findet auch im klassischen Unterricht statt. Im Mathematik-Unterricht wird die Denkfähigkeit, im Deutsch-Unterricht die sprachliche Fähigkeit gefördert.

Dies geschieht durch die Vermittlung der Fachinhalte.

Beispiel

Die Kompetenz „Darstellen“ im Mathematikunterricht wird dadurch gefördert, indem der Lehrer die verschiedenen Darstellungsformen vermittelt. Er braucht nur den Lehrplan abzuarbeiten und fördert damit automatisch diese Kompetenz.

Im „kompetenzorientierten Unterricht“ muß sich der Lehrer zusätzlich mit fachfremden Kompetenzen beschäftigen. Dies geht zu Lasten der Kernkompetenzen des eigenen Fachs.

Wenn der Mathematik-Lehrer sich, statt sich auf die Inhalte zu konzentrieren, Gedanken zu allen möglichen Kompetenzen machen soll, dann geht die Kernkompetenz, für die das Fach bestimmt ist, die Denkfähigkeit, verloren.


Die Lehrpläne des klassischen Unterrichts decken alle für die Allgemeinbildung wichtigen Kompetenzen ab.

Mit der „Kompetenzorientierung“ wird nichts neues geschaffen, sondern nur Verwirrung gestiftet.